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6. Februar 2015

Mobile Internetnutzung - was heißt das?

Steigende Bedeutung von mobilen Geräten

Immer mehr Menschen nutzen mobile Geräte, um im Internet unterwegs zu sein. Dieser Trend ist nicht mehr umkehrbar und wird sich weiter verstärken. In absehbarer Zeit wird es altersübergreifend mehr Zugriffe über mobile Geräte als über standortgebundene Computer geben.

Grafik zur Nutzung mobiler Geräte für den Zugang zum Internet
Grafik: R. Alte, imarketinx.de vergrößertes Bild

Was ist mobil - und wer ist mobil?

Das Statistische Bundesamt verkündete in der Pressemitteilung 089/14 vom 11. März 2014, dass "knapp 51 % aller Internetnutzer ab 10 Jahren in Deutschland das mobile Internet" nutze. Das "mobile Internet"? Gemeint ist, dass "Internetznutzer mit mobilen Geräten im Internet surfen".

Aber ist jedes mobile Gerät auch mobil? Ja, aber nicht jeder Nutzer eines mobilen Gerätes ist mobil.

  • Ist ein Mensch, der mit einem Tablet-PC zu Hause auf dem Sofa über Wlan im Web surft, mobil?
  • Ist eine Userin, die im ICE mit ihrem 15,6-Zoll-Notebook in der Cloud arbeitet, mobil, obwohl sie selbst sich nicht bewegt?
  • Ist ein Nutzer, der mit Highspeed über LTE mit seinem hochauflösenden iPhone 6 in einem Café sitzt und alles mögliche checkt, mobil?

In der Nielsen-Studie "Life 360. Mobile Search Moments 2013" (S. 9) wird festgestellt, dass 77 Prozent derjenigen, die "mobil suchen", dies von zu Hause oder von der Arbeitsstelle aus tun - also höchst immobilen Standorten; nur 17 % suchen tatsächlich dann, wenn sie unterwegs sind.

Die Zukunft ist schon da

Und was ist mit den als "Wearables" bezeichneten Uhren, Brillen, Armbändern, Kontaktlinsen, die uns Daten zur Verfügung stellen und zugleich Daten über uns sammeln? Hier gibt es zum Teil keine Bedienoberfläche mehr, die Geräte erkennen an unseren Bewegungen, Standorten und Gewohnheiten, was sie zu tun haben.(Kuri, Jürgen: Technik denkt mit. c't 4/2015, S. 92-94.) Hardware wird immer kleiner, ja sogar "unischtbar" als Chip unter unserer Haut.

Sie sehen schon, die Frage nach der Mobilität ist müßig. Fest steht nur, dass ein Desktop-Computer mit Maus, Tastatur und einem 24-Zoll-Bildschirm höchstwahrscheinlich nicht mobil genannt werden kann.

Entscheidend: Die Leistungsfähigkeit

Wichtiger sind die Leistungsfähigkeit der Geräte und der Verbindung zum Internet, aber ebenso die Ladegeschwindigkeit einer aufgerufenen Website. Wenn nur einer dieser Performance-Faktoren schwächelt, dauert der Aufbau einer Website oft länger, als die Geduld der UserInnen ausreicht - dann wird weitergeklickt, bevor die Site auf dem Schirm zu sehen ist.

Hier schick, dort schäbig

Was auf dem Desktop schick aussieht und gut funktioniert, sieht auf dem Smartphone noch lange nicht so schick aus – wenn es überhaupt sichtbar ist! Denn nicht nur die Bildschirmgröße macht den Unterschied. Smartphones und Tablet-PC weisen (noch) eine geringere Leistung als ein moderner PC auf dem Schreibtisch auf. Der Akku ist je nach Nutzungsverhalten schnell leer. Die Bedienung ist nicht so komfortabel wie beim PC mit großem Bildschirm, Maus und Tastatur. Und es kostet – hier zählt die Performance einer Website doppelt: dauert es zu lange, bis sich eine Seite im Smartphone oder auf dem Tablet aufbaut, springt der User rasch ab – denn hier ist Zeit wortwörtlich Geld.

Fazit

Wir verabschieden uns zurzeit von alten Vorstellungen über Bildschirmgrößen und Auflösungen, von Bandbreiten und Geschwingigkeiten. Maßstab ist: Websites müssen heute unabhängig von Bildschirmgrößen in allen Umgebungen gut funktionieren und angenehm wirken.

Die aktuelle Lösung heißt Responsive Webbdesign (RWD): flüssige und flexible Layouts, die sich an alle möglichen (und unmöglichen) Bildschirmgrößen anpassen. RWD ist kein modischer Trend, sondern eine grundsätzliche Herangehensweise an die Entwicklung von Webseiten. RWD ist zukunftssicher, anpassbar und ausbaufähig.


Links

ARD-ZDF-Online-Studie: "Studienergebnisse seit 1997"

Google-Nielsen-Studie: "Life 360. Mobile Search Moments 2013"

Ausführlich wird das Nutzungsverhalten in Deutschland dargestellt in der Studie Nonliner-Atlas

Siehe dazu auch eine Studie von D21 und Huawei: Mobile Internetnutzung: Entwicklungsschub für die digitale Gesellschaft.

Was UserInnen an Websites nerven kann: Sieben Dinge

Hier eine Stimme, die Responsive Webdesign als "Schrott" kritisiert.

Und hier gleich eine - wie ich finde - überzeugende Replik: Responsive Webdesign ist die Zukunft.


--> Zum Download des Artikels Mobile Internetnutzung - was heißt das?

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